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Untersuchungshaftanstalt Hamburg

Die Untersuchungshaftanstalt Hamburg befindet sich mitten in der Stadt an der Holstenglacis. Sie wurde in den Jahren 1877 bis 1881 in panoptischer (von einem Punkt zu überblicken) Bauweise erbaut. Bevor die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, wurden hier alle Hinrichtungen aus dem norddeutschen Raum vollstreckt. Zu den bekanntesten Opfern der Hinrichtungen zählen die Lübecker Märtyrer. In den großen Wallanlagen befinden sich Stolpersteine und Gedenktafeln, die an die Opfer der Hinrichtungen erinnern.

Umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten fanden in den 50er, 60er und 90er Jahren statt. In dieser Zeit wurde auch das Zentralkrankenhaus gebaut. Es verfügt unter anderem über einen OP für kleine Eingriffe. Im Zentralkrankenhaus werden 5 Ärzte, 35 Pflegekräfte sowie 18 weitere Mitarbeiter beschäftigt.

Heute dient die Untersuchungshaftanstalt Hamburg als Sicherungsverwahrung für die Beschuldigten, bis zu den entsprechenden Prozessen. Besteht bei den Beschuldigten eine Fluch-, Verdunklungs-, oder Wiederholungsgefahr, ordnet der Richter eine Verwahrung in der U-Haft an. Auch eine besondere Schwere einer Tat ist Anlass für eine Verwahrung in der Untersuchungshaftanstalt. Außerdem werden alle von der Polizei vorläufig festgenommen Personen in einer gesonderten Abteilung in der U-Haft untergebracht, bis Sie den entsprechenden Richtern vorgeführt werden können. Deutschlandweit ist Hamburg für die diese Vorgehensweise einmalig. Freiheitsstrafen werden hier nur in Ausnahmefällen vollzogen. Weitere Abteilungen sind die Zivilhaft, Vorführungsabteilung und die Transportabteilung. In einem Jahr werden in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg ca. 12.000 Gefangene aufgenommen.

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